Donnerstag, 02.10.2008

Großdemo in Berlin: Über 500 Demonstranten aus den Häusern der St. Franziskus-Stiftung

Mehr als 130 000 Ärztinnen und Ärzte, Pfleger, Schwestern und Angehörige weitere Berufe der Krankenhäuser haben am 25. September 2008 mit einem Meer von Fahnen, Transparenten und Luftballons das Bild vom Brandenburger Tor bis zur Siegessäule in Berlin geprägt. "Der Deckel muss weg" - diese zentrale Botschaft skandierten die aus allen Teilen Deutschlands angereisten Demonstranten - lautstark unterstützt durch Kolleginnen und Kollegen mit Trillerpfeifen. Über 500 Vertreter aus den Einrichtungen der St. Franziskus-Stiftung Münster - darunter auch aus dem St. Rochus-Hospital Telgte - waren mit von der Partie.

In Sternmärschen waren die Demonstrationsteilnehmer vom Hauptbahnhof, dem Alexanderplatz und dem Wittenbergplatz zum Brandenburger Tor gezogen, um dort gemeinsam ihre Wut über die verfehlte Finanzierungspolitik für die deutschen Krankenhäuser zum Ausdruck zu bringen: „Wir sind hierher gekommen und zeigen den Politikerinnen und Politikern im Deutschen Bundestag aber auch im Kanzleramt und in der Friedrichstraße was passiert, wenn man glaubt, die Kliniken weiter im ökonomischen Würgegriff lassen zu können. Dann geben wir unserem Ärger, ja unserer Wut, richtig Ausdruck,“ so DKG-Präsident Dr. Rudolf Kösters in seiner Rede vor dem Brandenburger Tor. Gemeinsam mit dem Marburger Bund, verdi, dbb Tarifunion, dem Deutschen Städtetag, VKA, Bundesärztekammer, Deutschem Pflegerat und Verband der Krankenhausdirektoren hatte die DKG ein Aktionsbündnis zur Rettung der Krankenhäuser zusammengeschmiedet, dessen Erwartungen durch den unglaublichen Zuspruch seitens der Krankenhausbeschäftigten weit übertroffen wurden.

„Wir wollen die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser für die Patientinnen und Patienten erhalten - und dabei anständige Arbeitsbedingungen gewährleisten für die, die in den Krankenhäusern Tag und Nacht für die Kranken da sind und eine hervorragende Arbeit leisten. Um die Leistungen der Kliniken zu finanzieren, muss der von der Politik auferlegte Deckel weg," so Verdi-Vorsitzender Frank Bsirske zur zentralen Forderung. "16 Jahre gedeckelte Budgets, 16 Jahre Kostendämpfung, 16 Jahre Personalabbau, 16 Jahre Leistungsintensivierung - das hat tiefe Spuren in den Krankenhäusern hinterlassen,“ analysierte Rudolf Henke 1. Vorsitzender des Marburger Bundes die Situation.

Und in einem waren sich alle einig: Das war nur der Anfang des Drucks, den die Krankenhausbeschäftigten ausüben werden, wenn sich die Politik nicht mehr bewegt, als sie bisher angekündigt hat, um die Finanzmisere der deutschen Krankenhäuser zu beheben, und zwar noch in diesem Jahr.