Montag, 01.03.2010

Gute Nachrichten aus Kabul

Wohnbereich St. Benedikt unterstützt private Hilfsaktion des niederländischen ISAF-Soldaten Peter M.

Seit mehr als 36 Jahren ist der Niederländer Peter M. Berufssoldat und nun schon zum zweiten Mal im Einsatz bei der ISAF in Kabul. Sein Heimatstützpunkt ist Münster, mit seiner Familie lebt er seit vielen Jahren in Burgsteinfurt. An die 2000 Kameraden sind zurzeit im Militärstützpunkt in Kabul im Einsatz, in dem auch Peter M. seinen Wohncontainer stehen hat. Sein Job ist es, die Soldaten mit allem zu versorgen, was sie tagtäglich brauchen: vom Toilettenpapier bis zum Laptop, vom Panzerwagen bis zum Suppenkraut. Alles wird aus Sicherheitsgründen eingeflogen, nichts darf und kann vor Ort eingekauft werden.

Da Peter M. schon immer ein Organisationstalent gewesen ist, lag es nahe, eine Hilfsaktion für Waisenkinder in Kabul zu organisieren. Dies geschieht ganz nach dem Motto der ISAF- Soldaten „Winning hearts and minds“. Betroffen von der Armut der Waisenkinder machte der Burgsteinfurter - unterstützt durch viele Kameraden der Armee - auf die Hilfsaktion in seiner deutschen Heimat aufmerksam und war über die großartige Resonanz positiv überrascht.

Auch viele Mitarbeiter vom Wohnbereich St. Benedikt am St. Rochus-Hospital in Telgte unterstützten spontan die Aktion, und so wurden Päckchen mit warmer Kinderkleidung, Kinderschuhen und Spielzeug gepackt. Mit 3,60 Euro Paketgebühr war jeder Mitarbeiter dabei. Die Pakete wurden per Post zum Armeestützpunkt in Darmstadt geschickt, von wo aus sie als Feldpost durch die niederländische Armee nach Kabul geflogen wurden. Anfang Dezember hatte Peter schon über 70 liebevoll gepackte Pakete erhalten, für die er sich in seinem kurzen Heimaturlaub auch bei seinen „Telgter“ Spendern bedankte. Aber der Paketsegen war da noch lange nicht zu Ende. Die niederländischen Soldaten in Kabul verteilten alle Pakete persönlich in den Waisenhäusern von Kabul und die vielen glücklichen Kindergesichter zeigten, dass die Hilfsaktion ein voller Erfolg war. Hilfe, die direkt vor Ort angekommen ist und dringend gebraucht wurde.

Wer sich nun fragt, wie eine Hilfsaktion von Kabul über Burgsteinfurt nach Telgte kommt, dem kann gesagt werden, dass persönliches Engagement, gepaart mit einer guten Idee, wie Peter M. sie hatte, gerne von Freund zu Freund und auch zu Arbeitskollegen weitergetragen wird, und zwar ganz alleine durch Mundpropaganda.

PS: Wussten sie eigentlich, dass das Deutsch-Niederländische Korps, dessen Heimatstützpunkt Münster ist, mit 13 Mannschaften am Münster-Staffel-Marathon teilgenommen hat und dies zeitgleich in Kabul auf Laufbändern!