Montag, 21.12.2015

"Zeitenwechsel" im Erinnerungszimmer

Im St. Rochus-Hospital ist heute im Rahmen einer kleinen Feierstunde das Erinnerungszimmer im Stil der End 50er- und 60er Jahre wieder eröffnet worden. Fast 10 Jahre hatten demenziell erkrankte Patienten der Fachklinik den Raum im Stil der Nachkriegszeit genutzt, um im Erleben und Erinnern an eine wesentliche Zeit ihres Lebens Orientierung, Sicherheit und Ruhe zu finden. „Immer weniger Patienten haben in den letzten Jahren im alten Erinnerungszimmer einen Bezug zu ihrem Leben finden können“, erläuterte Isabel Höppener den interessierten Gästen der Feierstunde den Grund für den „Zeitenwechsel“.

Einrichtungs- und Pflegeexpertin Isabel Höppener (links) erhielt für ihr Engagement für das neue Erinnerungszimmer im Rochus vom Pflegedirektor Matthias Krake (2.v.l.) einen Satz Erinnerungskarten mit Motiven der Alltagsmenschen von Christel Lechner.

Die stellvertretende Leiterin der Station Klara nutzte die Projektarbeit in ihrem Stationsleiterlehrgang in Hamm-Heessen dazu, das Erinnerungszimmer einem kompletten Relaunch zu unterziehen. Durch Spenden von Mitarbeitern und aus der Bevölkerung sowie durch die Unterstützung der Handwerker und des Klinischen Hauspersonals bekam der Raum in zwei Monaten ein neues Gesicht. „Die neue Einrichtung besticht durch ihre Gradlinigkeit im Retrostil und zeichnet sich durch ihre schlichte Eleganz aus. Tütenlampen, Heizlüfter und ein Schaukelpferd verstärken das Gefühl der Besucher, eine Zeitreise in die Vergangenheit getätigt zu haben“, beschrieb Isabel Höppener die neue Ausstattungslinie des Zimmers.

Pflegedirektor Matthias Krake erinnerte an die interessierten Fachbesucher, die in den Jahren aus Namibia, England oder aus der hohen Politik dem Zimmer ihre Aufwartung gemacht hatten. Er dankte allen Berufsgruppen und insbesondere Isabel Höppener für das geleistete Gemeinschaftsprojekt und übergab für die Nutzung des Zimmers eine Sammlung von Erinnerungskarten mit Motiven der Alltagsmenschen, die im Sommer die Telgter Innerstadt verzaubert hatten.

Pater Hans-Ulrich Willms war es mit der Einsegnung des Raumes vorbehalten, die Fähigkeit des Erinnerns theologisch zu deuten und den Raum endgültig seiner neuen Funktion zu übergeben.