Fachweiterbildung
Das Peplau-Kolleg wird im Jahre 2023 keinen Fachweiterbildungskurs für Psychiatrische Pflege anbieten.
Ablauf der Fachweiterbildung
Die Fachweiterbildung erfolgt gemäß der Weiterbildungs- und Prüfungsverordnung für Pflegeberufe vom 15.12.2009 (WBVO-Pflege-NRW). Sie wird in modularer Form berufsbegleitend angeboten und umfasst mind. 720 Unterrichtsstunden theoretische Weiterbildung in insgesamt elf Modulen und mind. 1200 Stunden praktische Weiterbildung in fünf Praxiseinsätzen in verschiedenen Bereichen des psychiatrischen Versorgungssystems (§35 WBVO).
Jedes Modul schließt mit einer eigenständigen schriftlichen, mündlichen oder praktischen Prüfungsleistung ab. Für jede bestandene Modulprüfung werden ausgewiesene Credits entsprechend des "European Credits Transfer Systems" vergeben. Für die gesamte Weiterbildung werden mit dem Bestehen der Abschlussprüfung 120 Credits angerechnet. Diese Prüfungsleistungen bilden mit einem Anteil von 50% die Vornote zur Abschlussprüfung.
Die Fachweiterbildung für psychiatrische Pflege schließt mit einer praktischen und mündlichen Prüfung ab, die mit jeweils 25% in die Abschlussnote einfließen.
Downloads als pdf-Dateien:
Gesetzestext Weiterbildungs- und Prüfungsverordnung
Inhalte der theoretischen Weiterbildung (Modulbeschreibung der WBVO)
Zulassungsvoraussetzungen
- Abgeschlossene dreijährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Kindergesundheits- und Krankenpflege oder Altenpflege
- Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung
Lernzielsetzung

Die Zielsetzungen des Peplau-Kollegs in der beruflichen Weiterbildung stehen im Kontext zu den drei Grundfähigkeiten in der Individualbildung: Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität
Die Selbstbestimmungsfähigkeit ist die Kompetenz, die der Teilnehmer während der Weiterbildung entwickelt, um individuelle Lernziele im Bereich der professionellen psychiatrischen Pflege zu definieren.
Die Mitbestimmungsfähigkeit ist die Kompetenz, bei der interdisziplinären Zusammenarbeit im Behandlungsprozess des Patienten/ Klienten sowie bei berufspolitischen Herausforderungen im Gesundheitswesen mitzuwirken.
Die Solidaritätsfähigkeit ist die Kompetenz, sich für den psychisch erkrankten Menschen und sein Umfeld einzusetzen.
Diese zentralen Kompetenzen knüpfen direkt an den Weiterbildungszielen an, die in § 32 WBVO formuliert sind:
„Die Weiterbildung soll entsprechend dem allgemein anerkannten Stand pflegewissenschaftlicher, medizinischer und weiterer bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse fachliche, personale, soziale und methodische Kompetenzen zur eigenverantwortlichen Pflege von Menschen mit psychischen Erkrankungen und psychosozialen Problemlagen in unterschiedlichen Handlungsfeldern vermitteln, deren Gesundheit aktuell und potenziell lebensbedrohlich beeinträchtigt ist. Dabei sind die Selbstständigkeit und die Selbstbestimmung der Menschen ebenso zu berücksichtigen wie ihre familiären, sozialen und kulturellen Bezüge.“
Unser pädagogisches Verständnis
In den Bildungsprozessen im Peplau-Kolleg kommen insbesondere die erwachsenenpädagogischen Prinzipien Teilnehmerorientierung, Perspektivverschränkung, selbstgesteuertes Lernen und Metakognition zum Tragen. Alle in der Weiterbildungsstätte angewandten Unterrichtsformen und -methoden orientieren sich somit an der Maxime der Subjektorientierung. Den Lernenden bleibt so während der Weiterbildung Zeit, nach ersten, auf die kognitive Nachvollziehbarkeit zielenden Wissensaneignungen, systematisch und didaktisch arrangiert Erlebnisse zu machen, die sich im Verlauf der Unterrichte durch Reflexion zu Erfahrungen wandeln. Nach Ingo Schellers erfahrungsbezogenen didaktischem Ansatz verdichten sich diese Erfahrungen zu Haltungen mit handlungsleitendem Charakter.
Ergänzt werden die so gestalteten Lernarrangements durch das Verhalten der Lehrenden, die die im Patientenkontakt erforderlichen Kompetenzen in den pädagogischen Situationen selbst modellhaft zur Anwendung bringen und so modellhaft agieren. Die Reflexion von Handlungen und Haltungen sowie die Orientierung an aktuellen Wissenschaftserkenntnissen aller beteiligten Disziplinen ist uns selbstverständlich. So ist gewährleistet, dass die pädagogisch-didaktische Organisation der Lehrgangsarbeit sich als methodische Inhalte pflegerisch-psychiatrischer Arbeit abbilden.
Fragen richten Sie bitte an:
Jens Adolph
Kommissarischer Leiter des Peplau-Kollegs
Tel. 02504 / 60-229
E-Mail