Freitag, 05.03.2010

Neue Tagesklinik in Ahlen feierlich eingeweiht

Nach einer über 10jährigen Zeit des Planens und des Bauens war es im Januar soweit: die Tagesklinik für Allgemeinpsychiatrie und Gerontopsychiatrie in Ahlen öffnete ihre Pforten.

Die Vollendung der Eröffnung der Tageskliniken in Ahlen vollzog sich mit einem feierlichen Festakt Anfang März. Nach der Begrüßung durch Dr. rer. pol. Klaus Goedereis als Vorstandsvorsitzenden der St. Franziskus-Stiftung Münster und der Konzeptvorstellung durch Dr. Karl-Heinz Brinker als Leiter der Tagesklinik folgte der Festvortrag von Universitätsprofessor Dr. Volker Arolt.

Segnung der Kreuze durch Krankenhaus-Seelsorger Pastor Wilfried Küppers

Prof. Dr. Volker Arolt (l.), Geschäftsführer Volker Hövelmann

v.l.n.r: Tagesklinik-Leiter Dr. Karl-Heinz Brinker, Psychologin Antje Rotterdam, Fachkrankenschwester Anne Bahl, Ärztin Dr. Anne Grund

Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster präsentierte unter der Überschrift „Wie die Stimmung unsere Wirklichkeit verzerrt – Kognitive Verzerrungen bei Depressionen“ fachlich versiert neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Depressionsforschung. Er würdigte wie alle Festredner die gelungene und freundliche Architektur der Ahlener Tagesklinik.

Aus dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf überbrachte Ministerialdirigentin Dr. Dorothea Prütting die Grüße des Ministers und unterstrich bei der Eröffnung der 153. Tagesklinik im Bundesland NRW die Bedeutung dieser teilstationären Einrichtungen für psychisch kranke Menschen

Domkapitular Dieter Geerlings, Ahlens Bürgermeister Benedikt Ruhmöller und der stelvertretende Landrat Franz-Josef Buschkamp unterstrichen die Bedeutung der Tagesklinik für die wohnortnahe Versorgung im Südkreis Warendorf und würdigten die enge Zusammenarbeit mit dem St. Rochus-Hospital in Telgte. Ruhmöller bezeichnete die Tagesklinik als Geschenk für die Stadt Ahlen. Musikalisch untermalt wurde der Festakt vom Concertino Michaelis, dem Ensemble des bischöflichen Gymnasiums St. Michael in Ahlen.

Die Bevölkerung der Wersestadt war im Januar direkt zu einem „Tag der offenen Tür" eingeladen, um den Neubau an der Parkstraße und die konzeptionelle Arbeit der Klinik näher anzusehen. An die 500 Besucher folgten dieser Einladung und konnten die Einrichtung näher in Augenschein nehmen. Für die Gäste wurden Führungen durch das Haus durchgeführt. Zudem wurden verschiedene Vorträge angeboten, in denen die Funktion einer Tagesklinik erläutert wurde und verschiedene Krankheitsbilder wie Depressionen und Demenzen erklärt und Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt wurden.

Die Besucher konnten so Einblicke in die inhaltliche Arbeit der neuen Klinik gewinnen. Gruppen- und Behandlungsräume konnten ebenso besichtigt werden wie die Ergotherapie und die Bewegungstherapie. Dort gab es auch die Möglichkeit, praktische Tätigkeiten durchzuführen. In der Gymnastikhalle wurden Ballspiele angeboten, in der Ergotherapie konnten Besucher gemeinsam ein Bild malen. Viele Anfragen und Gespräche an diesem „Tag der offenen Tür“ zeigten das rege Interesse der Ahlener Bevölkerung an der neuen medizinischen  Einrichtung in ihrer Stadt.

Elf Info-Stände von Einrichtungen und Vereinigungen aus Ahlen, die mit der Psychiatrie in Kontakt stehen, komplettierten das Angebot.

Die Tagesklinik in Ahlen ist eine Außenstelle des St. Rochus-Hospitals in Telgte. Sie bietet 32 Behandlungsplätze zur Akutbehandlung von psychisch kranken Patienten. Davon sind zwölf Plätze speziell für ältere Patienten vorbehalten. Behandelt werden können praktisch alle psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenien, Anpassungsstörungen, Angst- oder Zwangsstörungen, Essstörungen, Borderline-Störungen und Demenzerkrankungen. Das Behandlungsangebot erfasst Ergo- und Bewegungstherapie, Einzel- und Gruppentherapie, pflegerische und sozialarbeiterische Begleitung sowie medizinische Untersuchung, Diagnostik und Behandlung. Das Team besteht zurzeit aus 17 Personen und umfasst Ärzte, eine Psychologin, Krankenschwestern und –pfleger, Sozialarbeiterinnen, Ergotherapeuten, eine Bewegungstherapeutin. Es wird ergänzt durch eine Sekretärin, Hauswirtschaftskräfte sowie Zivildienstleistende, eine FSJ’lerin und einen Hausmeister.