Dienstag, 08.05.2012

Rochus beteiligt sich an Umweltforschungsprojekt

Im Projekt „Analyse der Eliminationsmöglichkeiten von Arzneimitteln in Krankenhausabwässern in NRW" wird untersucht, welche organisatorischen und technischen Möglichkeiten es gibt, um den Eintrag von Arzneimittelrückständen aus Kliniken in den Wasserkreislauf kostengünstig und wirksam zu verringern.

automatischer Probenehmer im SRH Telgte

Diese so genannten Mikroschadstoffe kommen zwar oftmals nur in winzigen Konzentrationen von <1µg/Liter vor. Sie sind aber trotzdem auch nach einer biologischen Abwasserreinigung in den Abläufen der Kläranlagen nachweisbar. Daher ist auf Dauer ein möglichst weitgehender Abbau dieser Schadstoffe innerhalb der Kläranlagen wünschenswert.

Hierzu erfolgte zunächst eine Erfassung und Typisierung der Kliniken, vor allem nach Größe, fachlicher Ausrichtung und jeweiliger Entwässerungssituation. Es wurde der Arzneimittelverbrauch der Kliniken laut Apothekenbelieferung erfasst und die theoretisch resultierenden Abwasserfrachten berechnet.

Derzeit erfolgt bei ca. 20 Pilotkrankenhäusern in NRW, darunter dem St. Rochus-Hospital Telgte, eine vollautomatische Probenahme von Klinikabwässern. Dazu entnimmt ein Automat über einen Zeitraum von einer Woche etwa stündlich eine Wasserprobe aus den Klinikabwässern. Später werden dann sämtliche Proben auf ihren Gehalt an Arzneimittelrückständen untersucht. Endziel ist eine Abschätzung der Gesamtfracht an Arzneimittelrückständen, die aus Kliniken in kommunale Kläranlagen eingetragen werden.

Die Projektleitung liegt bei der MedEcon Ruhr GmbH, Bochum. Weiterhin sind an diesem Forschungsprojekt beteiligt:

  • Institut für Wasserforschung GmbH, Schwerte
  • Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V., Duisburg
  • Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen
  • Grontmij GmbH, Köln

Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW in Abstimmung mit der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen.